Jeder kennt sie, viele lieben sie: die Vanille. Aber was genau ist sie eigentlich? Die Vanille ist eine Kletterpflanze und Orchideenart. Zwar gibt es hunderte Arten dieser Pflanze, aber nur zwei werden wegen ihres intensiven Duftes kommerziell angebaut: Vanilla planifolia und Vanilla tahitiensis.
Vanilleschoten wachsen an Vanilleorchideen, die gelbliche und gelb-grüne Blüten tragen. Die Blüten werden von Insekten, Kolibris und anderen Vögeln bestäubt. Auf den Plantagen geschieht dies jedoch manuell. Die grünen Schoten hängen acht bis neun Monate an den Zweigen, werden dann geerntet und für weitere 6 Monate getrocknet. Während des Trockenprozesses bilden sie weißen Kristalle: Vanillin.
»Seit dem 16. Jahrhundert in Europa«
Die Maya und die Azteken nutzten Vanilla planifolia zur Würzung ihrer königlichen Schokoladengetränke. Im Rahmen der Europäischen Eroberungszüge kam die Vanille zusammen mit dem Kakao und zahlreichen exotischen Früchten im 16. Jahrhundert nach Europa. Hier wurde Vanille zunächst als Heilmittel verwendet, später gelangte sie wegen ihres süßen Geschmacks in Speisen und Getränke.
Vanilla planifolia wird heute vornehmlich in Mexiko, in der Karibik und in Indonesien angebaut. Vanille aus Mexiko gilt als qualitativ herausragend. Trotzdem ist die Menge der dort produzierten Vanille in Hinblick auf die Weltproduktion eher unbedeutend. Um den weltweiten Bedarf zu decken, bedient man sich größtenteils synthetischer Vanille. Echte Vanille ist im Vergleich extrem teuer und der Anbau für Farmer kaum profitabel.
»Madagaskar gilt als bedeutendster Produzent«
Bourbonvanille wiederum stammt aus Madagaskar. Die Insel liegt im Indischen Ozean und ist mit einer jährlichen Produktionsmenge von etwa 1.000 Tonnen Vanilleschoten weltweit der bedeutendste Produzent. Zudem wird Bourbonvanille auch auf den Komoren und auf Réunion angebaut. Bourbonvanille ist außergewöhnlich duft- und geschmacksintensiv; sie wird angebaut, um natürliches Vanillin zu erzeugen.
Tahitianische Vanille ist eine sehr seltene und kostbarere Spezies. Ihr Geschmack wird als mild beschrieben, ihr Duft hingegen als intensiv. Die Vanille tahitiensis enthält weniger Vanillin, dafür aber mehr Heliotropin, was ihr eine fruchtige Nuance verleiht.
»Vanille ist eine der beliebtesten Duftnoten«
Vanille zählt tatsächlich zu den beliebtesten Duftnoten in Parfums. Wir alle kennen das typische Vanillearoma, das einen sahnigen, nahezu cremigen Charakter hat. Wir verbinden positive Erinnerungen unserer Kindheit mit ihr: ans weihnachtliche Backen und an ein warmes, gemütliches Zuhause. Vanille ist ein sehr geläufiger Parfumbestandteil, auch deshalb, weil Vanille als Aphrodisiakum gilt.
Auch bei Frau Tonis gibt es Düfte mit dem Aroma von Vanille: