Fotos: Maximilian Baier

Sie ist Kulturwissenschaftlerin, Redakteurin, arbeitete für MTV, KiKa, Nickelodeon, Sat1/Pro7 und den RBB. Stephanie Hielscher ist ein wahres Multitalent. Im März 2023 startete außerdem ihr Podcast „50 über 50“ bei Mit Vergnügen. Hier spricht sie mit interessanten Frauen zwischen 50 und 60 Jahren sehr offen über persönliche Höhen und Tiefen sowie über Herausforderungen und vor allem über die Chancen des Älterwerdens.
Im Duftinterview verrät sie uns, warum sie immer frische Zitronen im Haus hat und wie ihr perfekter Duft sein muss.

Parfüm ist für mich…
…ein Verbündeter, ein Freund. Am Morgen lege ich immer einen Tropfen parfümierten Öls auf meine Pulspunkte auf und auf meinen Nacken. Es fühlt sich wie ein grundlegender Schutz an. Dann folgt je nach Stimmung ein Parfüm.

Was beschreibt den Duft deiner Jugend?
Es riecht nach frisch gemähtem Rasen, nach Sommerregen, nach Patchuli – das nicht ich, aber viele meiner Klassenkameraden benutzen. Es riecht nach Reibekuchen bei meiner Oma.

»Italien riecht für mich nach Salz, Wärme und Orangen«

Wohin reist du am liebsten und wie riecht es da?
Am liebsten reise ich nach Italien und dort riecht es nach Salz und Wärme, nach Orangen und Zitronen. Und nach Sonnencreme.

Wie riecht es bei dir Zuhause?
Wir haben immer frische Zitronen im Haus. Meist liegen sie angeschnitten in der Küche. Ich benutze sie ständig und für alles: Zitronenwasser, Zitronenkuchen, Zitronendressing – you name it. Zitrusdüfte machen mir gute Laune und meiner Familie auch. Deshalb ist in unserem Diffuser meist auch ein Orangenöl. Zu den zitrischen Düften in unserer Wohnung mischt sich der Geruch von Kerzen. Ganz normale Kerzen, aber gern auch Duftkerzen. Die wähle ich meist mit einer pudrigen oder sogar vanilligen Note. Nach Wärme und nach Frische. Ja, danach riecht unser Zuhause.

»Ich liebe den Duft meines Gartens. Mitten in Berlin.«

Hast du einen olfaktorischen Lieblingsort im Frühling in Berlin?
Ja, wir haben einen kleinen Garten, der auf einer kleinen Insel mitten in Berlin liegt. Hier riecht es nach Erde, Wasser und Blüten. Diese Mischung lässt mich so tief einatmen, dass ich mich total entspanne.

Welches ist dein Lieblingsgeruch, der unbedingt in einem Parfum konserviert werden sollte?
Der Geruch des Moments nach dem Regen im Sommer, wenn die Sonne den Boden noch nicht wieder ganz getrocknet hat.

»Je nach Stimmung wechsle ich mein Parfum«

Hat sich dein Duftempfinden über die Jahre verändert?
Ich bin jetzt 45 Jahre alt und ich nehme Gerüche intensiver war. Sie spielen auf einmal eine größere Rolle für mein Wohlbefinden. Wenn es mir mit 20 noch egal oder gar nicht bewusst war wie meine Seife riecht, lasse ich heute nur noch mir angenehme Düfte an meine Haut. Ich benutze auch mehr Parfum. Und ganz verschiedene je nach Stimmung.

Wem wolltest Du schon immer einmal sagen, dass er/sie gut riecht?
Ich weiß gar nicht, ob ich es ihm mal gesagt habe, aber mein Opa Willi war ein sehr gut riechender Mann. Ich glaube es war einfach der Geruch seiner Haut, die mir eine bedingungslose Geborgenheit schenkte. Vielleicht mischte sich auch ein bisschen Duft seines Rasierwassers dazu. Aber ich erinnere mich vor allem an die Natürlichkeit.

»Ich mag‘ Frau Tonis‘ No. 09 Journal – er ist leicht und tiefsinnig zugleich«

Wie muss er sein, dein perfekter Duft?
Er muss warm sein und frisch. Er muss mich beschützen und beleben.

Und zu guter Letzt: welches ist Dein Frau Tonis Lieblingsduft und warum?
Journal. Vielleicht weil ich Journalistin bin :). Journal drückt für mich Neugier aus und gleichzeitig eine Leichtigkeit, die sich mit Tiefe verbindet.

Über die Reihe
Was beschreibt den Duft Ihrer Jugend? Wie riecht Heimat? Warum gibt es Menschen, die einem Duft das ganze Leben treu bleiben, während andere stets auf der Suche sind? In unserer neuen Interview-Reihe suchen wir nach Antworten und werfen dafür einen Blick in das olfaktorische Gedächtnis von Frau Tonis Freund*innen.