Bildcredits: Joseph Kadow

Kristiane Kegelmann ist unerschöpflich: Die Entwicklerin von pars Pralinen hat nun ein Restaurant eröffnet, arbeitet als Bildhauerin und ist vor Kurzem zum ersten Mal Mutter geworden. Im Duft-Interview gesteht sie uns, dass sie in das Aufwachen ihrer Tochter am Morgen verliebt ist, und dass sie Parfum am liebsten ganz subtil aufträgt.

Parfum ist für mich…
Erinnerung an Momente und Menschen im Leben, die mir etwas bedeutet haben. Parfum ist für mich wie Lippenstift. Ich trage es manchmal, nicht immer. Wenn ich es trage, mache ich eine Aussage. Ich möchte mich entweder zeigen, oder verstecken. Ich trage Parfum immer subtil.

Du bist Konditormeisterin, hast deine eigene Marke für hochwertige Manufaktur-Pralinen, bist Bildhauerin und Ende letzten Jahres hast du das pars Restaurant eröffnet. Welche Rolle spielen Düfte/ Gerüche in deinen kreativen Prozessen?
Gerüche spielten seit jeher eine große Rolle in meiner Arbeit. Klar, in der Kulinarik ohnehin. Nichts ist schöner als der Duft von etwas Köstlichem. Gerüche wecken Erinnerungen, sie verbreiten eine Atmosphäre/Energie und sie haben extreme Auswirkungen auf uns (positiv & negativ). Ein Duft kann die Vorfreude auf das Kommende erzeugen, es kann dich warnen und wenn du jemanden nicht riechen kannst, dann kannst du auch keine Nähe aufbauen. Auch in meiner künstlerischen Praxis spielen Gerüche immer wieder eine Rolle.

»Ein Parfum darf auch mal lauter sein, aber niemals plump«

In deinen Arbeiten betonst du gerne den „Moment der Irritation“. Werkstoffe sind oft erst nach genauerem Hinsehen definierbar und zielen auf eine direkte Interaktion mit dem Betrachter/ der Betrachterin ab. Setzt du auch auf (positive) Irritation bei der Wahl deines Parfums?
Bei der Wahl meines Parfums geht es vor allem darum, dass es subtil genug ist, dass es nur Menschen riechen können, die mir nahekommen und dass ich mich selbst gerne davon umgeben möchte. Nichts finde ich anstrengender, als zu intensive, grelle Düfte, die so stark aufgetragen sind, dass nichts anderes mehr Raum findet. Ein Parfum ist für mich eine Ergänzung meiner Selbst, meines Charakters, meiner Stimmung. Das darf auch mal lauter, aber nie sollte es plump sein.

»Das pars würde nach Holz, Honig und Linden duften…«

Du öffnest die Tür zu deinem Zuhause… welcher Geruch strömt dir entgegen?
Holz, Wärme, geräuchertes Gräser …

Wenn du ein Erlebnis aus deinem Leben olfaktorisch konservieren könntest, welches wäre es?
Es wäre das Aufwachen meiner Tochter am Morgen. Dieses Erwachen ist so rein und wunderschön, so warm und reich an Geborgenheit.

»Mein Frau Tonis Lieblingsduft ist No. 56 Valeria«

Welches Land möchtest du unbedingt bald wieder riechen?
Japan!

Da du als Duftexpertin für Frau Tonis tätig warst, bist du ja bestens mit unserem Portfolio vertraut! Würdest du unseren Leser:innen deinen Lieblings Frau Tonis-Duft verraten?
Mein liebster Frau Tonis Duft ist No. 56 Valeria, Wüstenwind gehört aber auch zu meinen Favoriten.