Sie ist die „Pflegionärin“ und in der gleichnamigen ARD-Miniserie zu sehen. Die Schauspielerin Benita Sarah Bailey, 1984 in Thüringen geboren, lebt und arbeitet in Kanada und in Berlin, ist regelmäßig im TV zu sehen und hat Theater-Engagements in Berlin und in München. In ihrer ersten TV-Hauptrolle spielt sie die Pflegekraft Caro Lacher, der schnell klar wird: Pflege ist nix für Feiglinge! Mit uns spricht Benita Sarah Bailey über Düfte, Gerüche und warum „Weihrauch“ in ihrem Leben eine große Rolle spielt.

Parfum ist für mich …
etwas sehr Persönliches.

Sie sind in Thüringen geboren, später folgten u.a. Stationen in Johannesburg, Hong Kong, Peking, New York und Montréal. Wie unterscheiden sich die Städte olfaktorisch und gibt es eine Stadt, deren Duft Sie noch heute in der Nase haben?
All diese Städte haben ja nicht nur einen Duft, sondern tausende und es ist natürlich immer abhängig davon, in welcher Gegend Mensch sich aufhält. Die Märkte in Hong Kong und Peking habe ich genau in Erinnerung: sie haben sehr intensive Gerüche. In Johannesburg denke ich als erstes an stark gewürztes, indisches Essen, das ich oft bei Freund:innen, die in Lenasia South, einem Stadtteil Johannesburgs, wohnten, gegessen habe. Denke ich an New York, kommen mir Gerüche von Flohmärkten in Brooklyn in den Sinn — der Geruch von heißem Apple Cider mit Zimt. In Montréal habe ich am längsten gelebt — drei Jahre. Das ist am schwierigsten. Montréal duftet hauptsächlich nach frischen Bagels von St. Viateur.

»Zu Hause riecht’s nach Weihrauch.«

Wenn Berlin ein Parfum wäre, wie würde es riechen?
Die Stadt würde nach einem Duft riechen, dem ich leicht verfalle, der aber hin und wieder überfordert.

Fotos: Phanie Etier

Wie riecht es bei Ihnen zu Hause?
Gut. Manchmal nach Weihrauch, manchmal nach Injera & Doro Wot und am Morgen und am Nachmittag nach starkem und sehr gutem Kaffee.

»Äthiopische Kaffeebohnen beruhigen mich.«

Haben Sie ein ganz spezielles Duftritual?
Ja. Das mache ich auch noch gar nicht so lange. Es begann während des Lockdowns in 2020. Ich arbeite gerade an der Entwicklung eines neuen Performance-Stücks und das hat viel mit meinen äthiopischen Vorfahren zu tun. Manchmal, meist im Zusammenhang mit der Stückentwicklung, zünde ich Weihrauch an. Dieser Duft erinnert mich an Äthiopien — das Land meiner Mutter. Er erfasst schnell die gesamte Wohnung und ist ein sehr vertrauter Geruch. Darüber hinaus liebe ich es, äthiopische Kaffeebohnen zu riechen. Das hat mir auch in der Pandemie geholfen, in Verbindung mit Vertrautem zu bleiben. Und dann schreibe ich, höre Musik und denke nach oder meditiere.

»Ich habe Lust auf den Frau Tonis Duft ‚Tulpe‘!«

Wenn Sie sich entscheiden müssten: Suchen Sie den einen Duft fürs Leben oder jeden Tag etwas Neues?
Natürlich will ich jeden Tag etwas Neues probieren. Ich bin Zwilling (lacht).

Nutzen Sie Eau de Parfums, um sich mit allen Sinnen in eine neue Rolle einzufinden? Hat jede Ihrer Figuren ihren eigenen Duft?
Nein, bislang hat der Duft bei mir keine große Rolle gespielt in der Rollenfindung. Es ist eher so, dass ich in der Vorbereitung — und dann auch, wenn ich spiele — darauf achte, dass ich mein eigenes Parfum an dem Tag nicht anlege und eher neutrale Cremes verwende. Die letzten Rollen, die ich gespielt habe, haben gar kein Parfum getragen, aber mal schauen was als Nächstes kommt. Ich würde auf jeden Fall einen mir noch unbekannten Duft für die Figur finden.

Und zu guter Letzt: auf welchen der Düfte unseres Portfolios sind Sie neugierig? Was sagt Ihr Dufttest?
Mein Dufttest sagt Tulpe. Tulpen sind sogar tatsächlich eine meiner Lieblingsblumen. Ich bin also sehr gespannt ihn zu testen.