Die Berlinerin Sophia Hoffmann ist alles in einem: Köchin, Autorin, Aktivistin. Seit 2011 kennt die halbe Welt ihre großartigen veganen Rezepte. Bei all ihrem Tun setzt sie auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Feminismus und soziale Gerechtigkeit. Außerdem schreibt sie Kochbücher, hält Vorträge, berät Unternehmen und arbeitet mit NGOs zusammen. Geht noch mehr? Na klar: noch in diesem Jahr plant sie die Eröffnung ihres eigenen Restaurants in Berlin. Uns verrät sie im Duft-Interview, dass sie Sehnsucht nach dem Geruch des Südens hat und dass sie sich selbst für Online-Meetings parfümiert.
Parfum ist für mich …
keine tägliche Notwendigkeit, aber ein absolutes Wohlfühl-Add On und ein Teil von Selbstfürsorge.
Wo riecht Berlin großartig, wo ganz und gar nicht?
Schlechte und gute Gerüche liegen in Berlin für mich sehr nahe zusammen.
Als ich noch in Neukölln gewohnt habe, roch es oft nach frisch geröstetem Kaffee, ein Duft, den ich liebe, eine Ecke weiter kann es schon wieder nach Müllplatz stinken. Nach einem Frühlingsregen riecht man die Blüten besonders intensiv aber auch die Abgase. Diese Ambivalenz gehört für mich zur Großstadt dazu, wobei ich mir gerne weniger Abgase und eine autofreie Innenstadt wünschen würde.
»Ich will den Süden bald wieder riechen!«
Welches Land möchtest du unbedingt bald wieder riechen?
Irgendein südliches Land, ob Italien, Griechenland oder auch Kroatien, in vielen dieser Länder wachsen wilde Kräuter wie Thymian und Oregano, diese riechen besonders in der unerbittlichen Mittagshitze super intensiv. Das kombiniert mit einer Meeresbrise, das wäre schön.
Hat sich dein Duftempfinden über die Jahre verändert?
Auf jeden Fall, das sehe ich einerseits anhand der Düfte, die ich mag, aber auch anhand meiner Sensibilität was Gerüche anbelangt. Vor 10 Jahren habe ich meine Leidenschaft zum Kochen zum Beruf gemacht, seitdem „rieche ich viel genauer hin“, gleichzeitig habe ich früher geraucht und war viel im Nachtleben unterwegs, da war mein Geruchssinn sicherlich etwas abgestumpfter.
»Selbst für Online-Meetings lege ich Parfum auf.«
Hast du ein ganz spezielles Duftritual?
Bevor ich einen Termin, ein Date oder eine Verabredung habe, benutze ich Parfum. In Lockdown-Zeiten habe ich das auch Zuhause gemacht, selbst wenn es sich nur um ein Online-Meeting handelt, denn so fühle ich mich gleich wacher, selbstbewusster und einfach besser.
Gibt es einen „Komfort Duft“, der dich an deine Heimat erinnert?
Puh, Heimat ist für mich so ein Begriff mit dem ich mich schwer identifizieren kann. In Berlin ist es wohl wirklich der Geruch frisch gerösteter Kaffeebohnen und Frühlingsblüten nach dem Regen.
»Es darf auch mal herb und extravagant sein.«
Welcher Duft strahlt für dich Empowerment aus und schenkt dir Selbstbewusstsein?
Ich mag starke, sinnliche Düfte, die gleichzeitig nicht zu schwer sein dürfen. Zudem mag ich, wenn ein Duft mich mit Frische umhüllt, es darf auch leicht herb und etwas extravagant sein.
Wie riecht es bei dir Zuhause?
Intensiv nach Essen. Das fällt mir immer erst auf, wenn ich von draußen herein komme. Egal, ob frisch gebackenes Sauerteigbrot, Apfelkuchen, Wok-Gemüse oder der leicht säuerliche Geruch von selbstgemachtem Sauerkraut – alles vermischt sich wild und irgendwie riecht es immer lecker.
Und zu guter Letzt: Hattest du bereits die Möglichkeit die Düfte von Frau Tonis Parfum kennenzulernen und konntest du darunter einen Lieblingsduft ausmachen?
Noch nicht, aber ich bin gespannt!