Bildcredits: Jeanne Degraa

Sie ist vor einigen Jahren gleich auf drei Filmfestivals als „Best Actress“ in dem Kurzfilm „Wer in die Sonne schaut, kann keine Sterne sehen“ ausgezeichnet worden. Aktuell ist Josepha Walter in den Serien „Intimate“ (Joyn) und „Mitbewohner*in gesucht!“ (ARD) zu sehen. Geboren wurde Josepha Walter in Münster, lernte als Kind Geige, Gitarre und Klavier und erhielt später Schauspiel-, Gesangs- und Sprechunterricht. Zudem spielt die 27-jährige gern Fußball und schätzt die Kunst des Improvisierens. Im Duft-Interview erzählt sie uns, warum sie Sommernächte gern olfaktorisch konservieren möchte und wie ihr absoluter „Weltliebslingsgeruch“ riecht.

Wohin reist Du am liebsten und wie riecht es da?
Auf jeden Fall irgendwo hin, wo es nach Meer riecht. Ich gehe nie richtig rein ins Meer, weil ich eine wahnsinnig schlechte Schwimmerin bin und Meerestiere mir Angst machen. Aber riechen tut es toll, diese Mischung aus Salz, Fisch, Stein und Sonne, das liebe ich sehr.

Du bist in Münster aufgewachsen. Gibt es einen bestimmten Geruch, der Dich an Deine Kindheit erinnert?
Ich hatte als Kind 10 Jahre lang Musikunterricht in demselben kleinen Raum, und da roch es nach so einer Mischung aus uraltem Teppich und Holzpflegemittel, das ist eine totale Flashback-Kombination. Mich macht aber auch der Geruch von Kuhscheiße manchmal ein bisschen nostalgisch.

»Den Geruch von Nächten im Sommer würde ich gerne konservieren«

In der Serie „Mitbewohner*in gesucht“ ist eine WG auf der Suche nach eine*r passenden Kandidat*in als neue Mitbewohner*in. Wonach riecht es bei Dir zuhause?
Das kommt darauf an, wer da ist und/oder wer zu welchem Zeitpunkt gegangen ist. Ich wohne ja selber seit einigen Jahren in WGs – einmal habe ich einer meiner Mitbewohnerinnen ein Parfüm geschenkt, das sie immer nur zu ersten und zu letzten Dates getragen hat. Wenn das noch in der Luft lag, wenn ich nach Hause gekommen bin, wusste ich, heute Abend gibt’s auf jeden Fall News.

Wenn Du ein Erlebnis olfaktorisch konservieren könntest, was wäre es?
Den Geruch von Nächten im Sommer. Ich glaube, Winter wären deutlich besser überstehbar, wenn sie beim Kalt-, Dunkel- und Ekligsein wenigstens riechen würden wie Sommer. Das wäre schön, wenn man das parat hätte.

»Mein Lieblingsgeruch auf der Welt ist der vom Theater«

Du bist Theater- und Filmschauspielerin. Ist Dir der Geruch eines bestimmten Sets oder Bühnenbildes besonders im Sinn geblieben?
Theater riechen allgemein wahnsinnig gut! Das ist ein ganz spezieller Geruch, der schwer zu beschreiben ist für jemanden, der/die ihn nicht kennt, glaube ich. Aber die, die ihn kennen wissen ganz genau, was gemeint ist, wenn ich sage “es riecht nach Theater”. Ich glaube, das ist mein Lieblingsgeruch auf der Welt.

Wie gestaltet sich der Duftkauf bei Dir: Spontan oder gut überlegt?
Wenn ich zu viel überlege, verirre ich mich meistens, und ich hasse es, Pläne zu haben. Deswegen: Spontan.

Wann weißt Du, das ist Dein Duft?
Ich muss ihn sofort mögen, ich darf mich nicht an Düfte gewöhnen müssen, das ist ein ganz schlechtes Zeichen. Und er darf für mich noch nicht besetzt sein, also, darf mich nicht erinnern an eine bestimmte Person oder Situation oder Zeit. Wenn die Kriterien erfüllt sind, nehm ich’s.

Und zu guter Letzt: Kennst du bereits die Düfte von Frau Tonis? Wenn ja, welche sind deine Favoriten?
Leider noch nicht. Aber bald!*

*Josepha hat sich beim Besuch unserer Parfumerie für No. 09 Journal und No. 17 Laundrette entschieden.

Über die Reihe
Was beschreibt den Duft Ihrer Jugend? Wie riecht Heimat? Warum gibt es Menschen, die einem Duft das ganze Leben treu bleiben, während andere stets auf der Suche sind? In unserer neuen Interview-Reihe suchen wir nach Antworten und werfen dafür einen Blick in das olfaktorische Gedächtnis von Frau Tonis Freund*innen.