Seit mehr als zwei Jahrzehnten kreiert Loni Baur Looks für Models und Prominente auf der ganzen Welt. Darunter Heidi Klum und Charlene von Monaco. Die sympathische Mutter zweier Kinder ist ein fester Bestandteil der Modeschauen in Paris und New York. Damit sich jeder so fühlen kann, als wäre er von einer Visagistin geschminkt worden, hat Loni Baur mittlerweile ihre eigene Beauty Linie entwickelt. Im Duft-Interview verrät sie uns, welche olfaktorischen Erinnerungen sie an New York hat und wie ihr persönliches Duft-Ritual aussieht.

Du bist seit 25 Jahren als Make-up Artist tätig und kreierst aufregende Looks sowohl für Prominente als auch für Fashionshows. Können Düfte für dich auch eine Inspiration für einen Look sein?
Absolut! Ich finde meine Inspiration ganz oft im Alltäglichen. Eine besondere Struktur auf der Straße, eine schöne Farbe in der Natur oder eben ein besonderer Duft – da schließe ich nichts aus. Ich finde sogar, dass besonders Düfte die Eigenschaft haben, sich für sehr lange Zeit und mit ganz besonderen Verknüpfungen im Kopf festzusetzen und somit eine sehr starke Inspiration sein können.

Wenn dein Lieblings Lippenstift ein Duft wäre, wie würde er riechen?
Da kann ich sofort aus meiner eigenen Lippenstift-Kollektion zitieren. Da gibt es nämlich die Nuance „Tulip Berry“ – der bringt beerige Frische auf die Lippen. Die Farbinspiration entstand aus eisgekühlten Beeren und frischen, nach Frühling duftenden Tulpen. Ich finde, mehr Duftinspiration in einem Lippenstift geht nicht.

»New York riecht nach Erfolg. Und Misserfolg.«

Du bist in Essen geboren und hast einige Jahre in New York gelebt. Wie würdest du New York olfaktorisch beschreiben?
New York duftet für mich nach den eigenen Träumen, die man hat oder sucht oder schon gefunden hat. Es duftet nach der Sehnsucht nach Erfolg aber auch nach Enttäuschung und Misserfolg. New York riecht nach all den Gefühlen, die ich dort erlebt habe, sie sind bunt und intensiv und mischen sich zu einem ganz besonderen, unverkennbaren Duft, den ich nie vergessen werde.

Welchen Duft verbindest Du mit Urlaub?
Urlaub verbinde ich mit den Düften von Meer und Sand, warmer Haut, Sonnencreme, Zitronensorbet und einem gut gekühlten, fruchtigen Drink.

Gibt es einen bestimmten Moment in deinem Leben, den du gerne als Duft konservieren würdest?
Natürlich zuallererst den Geruch meiner beiden Kinder als Babys. Ich finde, es gibt nichts schöneres und reineres als der Geruch vom eigenen Kind.

Ein anderer Duft, der sich bei mir sehr eingeprägt hat, ist der von frisch gemähtem Rasen – das ist für mich DER Duft von Zuhause.

»Lavendelduft wirkt bei mir Wunder!«

Aktuell läuft die zweite Staffel der Fernsehshow „Glow up“, in der du in der Jury sitzt. Hast du ein bestimmtes Duft-Ritual, um dich beispielsweise nach einem anstrengenden Drehtag zu entspannen?
Oh ja, ich liebe es, mich mittels sanfter und entspannender Düfte zu entspannen. Ich verreibe dann etwas des Dufts an meinem Handgelenk oder gebe es sanft auf die Schläfe. Wenn ich mal Probleme beim Einschlafen haben, gebe ich etwas Lavendelduft auf mein Kopfkissen – das wirkt immer Wunder bei mir.

Dezent oder wahrnehmbar – was ist deine Tendenz bei deinen Düften? Was präferierst Du bei anderen?
Bei mir selber mag ich lieber dezente, unaufgeregte Düfte. Ich mag es nicht allzu schwer. Bei meinem Mann rieche ich auch gerne eine etwas holzige, schwerere Note.

»No. 11 Si tu Savais ist mein Favorit!«

Du hast schon viele bekannte Persönlichkeiten geschminkt. Wem wolltest Du schon immer einmal sagen, dass er oder sie gut duftet?
Lenny Kravitz!! (lacht)

Und zu guter Letzt: Kennst Du bereits die Düfte von Frau Tonis Parfum? Wenn nicht: welche Düfte empfiehlt dir unser Dufttest?
No. 11 SI TU SAVAIS ist mein Favorit von den drei Proben

Über die Reihe
Was beschreibt den Duft Ihrer Jugend? Wie riecht Heimat? Warum gibt es Menschen, die einem Duft das ganze Leben treu bleiben, während andere stets auf der Suche sind? In unserer neuen Interview-Reihe suchen wir nach Antworten und werfen dafür einen Blick in das olfaktorische Gedächtnis von Frau Tonis Freund*innen.