Bildcredits: Joachim Gern

Fiona Bennett gilt als erfolgreichste und auch außergewöhnlichste Hutmacherin Deutschlands. Ihre Hüte zierten das Cover der Vogue, Modemagazine veredelten Fotostrecken mit ihren Kreationen, Prominente weltweit tragen Bennetts Modelle. Als wäre das nicht Business genug, ersinnt die gebürtige Britin Kostüme für Theater und Film, erschafft Skulpturen und gestaltet Räume. Im Duft-Interview erzählt sie, welcher Duft sie emotional besonders bewegt hat, und dass das Berlin der 1970er Jahre ganz schrecklich nach Briketts gerochen hat.

Parfum ist für mich…
…sinnliches Erleben.

Deine Hutkreationen sind weltweit bekannt und lassen sich unter anderem immer wieder in Magazinen wie der Vogue finden. Du hast für Modeschauen, ebenso für Theater und die internationale Filmszene Hüte designt. Können Düfte eine Inspiration für deine außergewöhnlichen Designs sein?
Unbedingt! Düfte schicken meine Phantasie auf Reisen und erzeugen Bilder und Gefühle. Diese sinnliche Erfahrung möchte ich als Inspirationsquelle nicht missen.

»Berlin-Mitte riecht nach Zuckerwatte und Geld!«

Du bist in Brighton geboren, hast aber einen Großteil deines Lebens in Berlin verbracht. Nach was riecht Berlin für dich?
Damals, als ich als Kind nach Berlin kam, roch Berlin im Winter nach Kohleofen und Briketts, ich mochte den Geruch nicht. Inzwischen riecht Berlin nach einem wilden Mix der Kulturen, was mir sehr viel lieber ist. Je nach Bezirk riecht die Stadt anders. Kreuzberg riecht nach Döner Kebab und After Shave, Charlottenburg eher nach Lavendel. Mitte nach Zuckerwatte und Geld.

Welcher Duft hat dich emotional bewegt?
Vor siebenundzwanzig Jahren der Duft meines frischgeborenen Kindes Linus Bennett.

Wenn dein Lieblingshut ein Duft wäre, wie würde er riechen?
Nach Orangenblüten!

Du hast bereits viele internationale und nationale Künstlerinnen mit deinen besonderen Hutkreationen ausgestattet. Wem wolltest du schon immer einmal sagen, dass er oder sie gut riecht?
Oh, es gibt so viele gut riechende Menschen aus aller Welt in unserem Hutpalast.

»Olfaktorisch sehne ich mich nach Indien«

Wenn du dich entscheiden müsstest: Lieber ein Parfum für den Rest deines Lebens oder jeden Tag etwas Neues?
Im Leben bin ich sehr offen für Neues, aber beim Duft habe ich meine Vorlieben gefunden, das ändert sich, glaube ich, auch nicht mehr.

Welches Land möchtest du unbedingt bald mal wieder riechen?
Indien! Dieses Land ist voller fremder Gerüche. 

Und guter Letzt: Kennst Du bereits die Düfte von Frau Tonis Parfum? Wenn nicht: welche Düfte empfiehlt dir unser Dufttest?
No 02 Berlin Summer und No 25 Bouquin

Über die Reihe
Was beschreibt den Duft Ihrer Jugend? Wie riecht Heimat? Warum gibt es Menschen, die einem Duft das ganze Leben treu bleiben, während andere stets auf der Suche sind? In unserer neuen Interview-Reihe suchen wir nach Antworten und werfen dafür einen Blick in das olfaktorische Gedächtnis von Frau Tonis Freund*innen.