Erinnert sich noch jemand? Vor zwei Jahrzehnten, als das Internet für uns alle „Neuland“ war, wurden Vintage-Düfte bei Onlineauktionen zu Spottpreisen verkauft. Herrliche Zeiten für Duftliebhaber:innen und Schnäppchenjäger:innen! Zur Mitte der Nullerjahre änderte sich das: die Exklusivität der Vintage-Düfte rückte ins allgemeine Bewusstsein.
Dabei handelt es sich entweder um Parfüms, die überhaupt nicht mehr auf dem Markt sind, oder um solche, deren Rezeptur stark abgeändert wurde.

Verhängt die International Fragrance Association (IFRA) ein Verbot natürlicher Riechstoffe, sind die Hersteller:innen von Parfums gezwungen, ihre Düfte zu reformulieren und die Originalrezeptur eines Duftes zu verändern.

»Vintage-Düfte rücken ins allgemeine Bewusstsein.«

Wer also nach einem Duft mit ursprünglicher Rezeptur sucht, muss entweder (online) Auktionshäuser kontaktieren oder Liebhaber:innen-Blogs durchforsten. Hier hat sich auf jeden Fall ein neuer Trend entwickelt: der Run auf Vintage-Düfte.

Angesichts des Ausmaßes dieses Phänomens hat der Luxuskonzern LVMH 2008 sogar ein Verbot erwirkt, seine Kosmetikprodukte und Parfüms über eBay France zu verkaufen. Die begehrtesten dieser Vintage-Düfte, deren Preise weiterhin steigen, sind jahrzehntealte Klassiker von Guerlain, Chanel und Dior.

»Die Preise der Klassiker steigen weiterhin.«

Bei Frau Tonis Parfum gelten die Düfte No. 37 Veilchen und No.20 Sminta als Vintage-Düfte. Ihre Rezepturen stammen aus den späten 1920er Jahren.

Filmlegende Marlene Dietrich hat verbrieften Quellen zufolge ihre Leinwandpartner in Hollywood mit dem intensiven Duft des Veilchenparfums in ihren Bann gezogen.
Und No. 20 Sminta ist ein „pudriger Verführer“ mit Vintage-Vibes aus den späten 1920er Jahren. Eine crazy-elegante Blumenmischung aus Rose, Lilie und Iris – engmaschig verwoben mit strahlenden Aldehyden, die in der damaligen Zeit zum ersten Mal in der Parfumherstellung eingesetzt worden sind. Aber dazu demnächst mehr!