Ja, Oud ist Trend! Allerdings können Menschen aus arabischen Gefilden darüber nur milde lächeln. Schließlich verwendet man Oud dort seit mehr als 2000 Jahren.  Heute boomt der Parfummarkt mit diesem teuren und besonderen Inhaltsstoff. Besonderes Merkmal: angeblich wirkt Oud aphrodisierend. Aber stimmt das? Was genau ist Oud eigentlich und wie wird es hergestellt?

»Oud ist teurer als Gold«

Oud-Öl entstammt dem Harz des Adlerholzbaumes, der in Südostasien beheimatet ist. Um das Harz zu gewinnen, ritzt man den Baum an. Besondere Intensität erlangt der Duft, wenn die Wunde von einem bestimmten Schimmelpilz befallen ist – ein Kilogramm des Harzes kosten bis zu 50.000 Euro. Logisch, das Oud-Parfums in der Regel teurer als viele andere sind.

Zurück zum arabischen Kulturkreis: hier schätzt man Oud seit mehr als 2000 Jahren. Oud ist Teil von Hochzeitsritualen und man parfümiert damit seine Kleidung. Aber wirkt Oud wirklich aphrodisierend? Oud aktiviert im Hirn bestimme Rezeptoren, die uns bei Bekanntschaften fremde Gene „scannen“ lassen. Evolutionstechnisch ist das geschickt, denn ein neuer Genpool erzeugt gesunde Nachkommen. Unser Gehirn signalisiert:  der- oder diejenige ist besonders anziehend. Parfums mit Oud sind also manipulativ – wirken aber dabei sinnlich auf andere Menschen.

»Oud duftet rau und animalisch«

In Europa war Oud tatsächlich lange unbekannt. Erst zu Beginn der 2000er Jahre brachte Yves Saint Laurent ein Parfum mit Oud auf den Markt und warb dafür mit einem nackten Mann. Ein offensiver und lauter Eintritt in den Parfummarkt war geschafft.
Aber wie riecht Oud eigentlich? Parfumeure beschreiben den Duft als animalisch, rauchig und holzig. Oud-Parfums entfalten ihr volles Potential erst mit der Zeit – man muss ihnen mit Muße begegnen, bis sie ihre ganze Wirkung auf der Haut entwickeln.

»Ein schlankes, edles Oud ist No. 19 Oud Weiss«