Bildung führt zu Macht. Jedes Kind aus allen Teilen der Welt kann die Welt verändern. Und der Schlüssel ist das Wissen. Frau Tonis Parfum unterstützt die Stiftung »Under Leas Trust« mit Patenschaften mehrerer Schulkinder in Nairobi. Lea Sophie Kabitzsch ist 25 Jahre jung und Gründerin des gleichnamigen Trusts.

Lea-Sophie, Du hast mit deinem Trust bisher 175 Kindern in Nairobi ihren Traum, zur Schule zu gehen, erfüllen können. Wie geht es dir aktuell?
Mir geht es wirklich super. Vielen lieben Dank der Nachfrage!

Ich habe natürlich einiges zu tun, doch die Arbeit und vor allem die Dankbarkeit der Kinder macht mich unglaublich glücklich.

Und wie geht es den Mädchen und Jungs in Nairobi in Pandemiezeiten? Hat die Schule wieder begonnen?
Die Schulen waren durch die Pandemie vorübergehend geschlossen, doch nun sie haben endlich wieder geöffnet. Da »Homeschooling« in Kenia noch kein wirklicher Begriff ist, saßen die Kinder viel zuhause rum und haben darauf gewartet wieder in die Schule zu dürfen. Wir haben uns besonders um die Sicherheit der Kinder gesorgt. Die Schule bietet den Kindern Schutz und die Beschäftigung hält sie von der Kriminalität in den Slums fern. Wir sind froh, dass sie endlich wieder in die Schule können.

Als Folge stellen wir einen vermehrten Ansturm neuer Familien mit der Bitte um Unterstützung auf unserer Organisation fest. Viele Eltern haben durch die Pandemie ihre Jobs verloren und können, wenn überhaupt, nur noch die Familie ernähren. Der Schulbesuch steht (natürlich) nicht an erster Stelle.

»Für uns sind 50 EURO eine Kleinigkeit. Für Kinder in Nairobi bedeuten sie die Zukunft.«

Mit nur 50 EUR können die Kinder in Nairobi ein ganzes Jahr lang zur Schule gehen. Wie kann man andere für dieses Thema sensibilisieren, ohne gleich mit erhobenem Zeigefinger durch die Welt zu gehen?
Das ist ein Thema, das mich selber sehr beschäftigt. Meiner Erfahrung nach besteht in den meisten Fällen bereits eine Sensibilität, doch es fehlt an Organisationen, denen man zu 100% vertraut. Ich selber habe mich immer schwergetan, großen Organisationen mein Geld anzuvertrauen (auch wenn sie sicherlich großartige Arbeit leisten). Mir hat es an Transparenz gefehlt und an einem persönlichen Ansprechpartner.

Ich denke, wir sollten weniger belehren und dafür Gespräche auf Augenhöhe führen, um auf die vorherrschenden Probleme hinzuweisen und helfen, die Situation zu verbessern. Wir sollten über zwei Dinge berichten: Zum einen, was für einen Unterschied so wenig Geld, wie 50 EUR für uns sind, in Kenia ausmachen können und zum anderen, mit was für einer großen Freude das Helfen verbunden ist. Meiner Meinung nach gibt es kein besseres Gefühl!

»Meine Stiftung ist jetzt offiziell!«

Wirst Du demnächst wieder nach Kenia reisen können und die Kinder vor Ort erleben?
Mein Plan ist es, so schnell wie möglich wieder runterzufliegen, doch es kommen immer wieder Dinge dazwischen. Viele Schritte zur Gründung eines gemeinnützigen Vereins mussten in Person beantragt werden und somit war es mir in den vergangenen Monaten nicht möglich nach Kenia zu reisen. Da die Gründung meiner Stiftung nun endlich offiziell ist, setze ich große Hoffnung in eine baldige Reise nach Kenia.

Wie können wir deinem Trust noch besser helfen? Nützt dir kontinuierliche monetäre Unterstützung mehr oder manchmal auch spontane Hilfe?

Um diese Frage gut beantworten zu können, möchte ich kurz auf zwei Möglichkeiten der Hilfe eingehen.

Wir unterscheiden zwischen der Unterstützung von Patenkindern und der Unterstützung der Organisation. Geld, das für ein Patenkind gespendet wurde, wird somit nicht, wie in vielen anderen Organisationen, ebenfalls für organisatorische Zwecke (z.B. Marketing, Personal etc.) verwendet, sondern lediglich für die Kinder.

Wir hoffen, dass Pateneltern im Laufe der Patenschaft mit unserer Arbeit zufrieden sind und dadurch der Anreiz entsteht, uns auch als Organisation zu unterstützen. Um jedoch als Organisation wachsen zu können – was wir mit dem derzeitigen Ansturm von hilfebedürftigen Familien auch müssen – müssen wir versuchen, eine Kontinuität bei den Spendengeldern für die Organisation zu erreichen.

Wir freuen uns natürlich über spontane Hilfe, doch benötigen wir für Wachstum der Organisation bevorzugt eine kontinuierliche monetäre Unterstützung.

»Eine eigene Schule in Nairobi ist mein Traum!«

Wenn Du einen persönlichen Wunsch für deinen Trust frei hättest, wie würde dieser lauten?
Mein Traum ist es, mit der Unterstützung von Spendern und Sponsoren eine eigene Schule in Kenia zu bauen. Eine eigene Schule würde die Lernmöglichkeit der Kinder um einiges verbessern, viele Abläufe vereinfachen und unsere Transparenz erhöhen. Wir befinden uns bereits auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück und sobald wir alles kostentechnisch durchgerechnet haben, werden wir unser Vorhaben in Gänze kommunizieren und anfangen Spenden zu sammeln. Ich freue mich jetzt schon riesig auf dieses großartige neue Projekt!