Mehr als 300 Jahre nach ihrer Erfindung riechen Eau de Colognes heute noch genauso einzigartig wie damals. Bei Kaisern und Königen heiss begehrt, waren sie später der Inbegriff gepflegter Gutbürgerlichkeit. Heute feiern sie als „splash to go“ – also als Dusche für unterwegs – ein spritziges Comeback.
Köln im Jahre 1709. Die Stadt ist eine der größten in Europa – und stinkt fürchterlich. Hierhin verschlägt es den Italiener Johann Baptist Farina, um einen Laden für «Französischen Kram» zu eröffnen. Hier werden Luxusgüter wie Seide, Spitze oder parfümierte Handschuhe verkauft. Und Düfte von zweifelhafter Qualität.
»Wie ein italienischer Frühlingsmorgen«
Ab 1714 arbeitet Farinas jüngerer Bruder Johann Maria mit. Und das ist der Geburtsmoment der modernen Parfümerie! Er hat Nase und Talent und verbessert bestehenden Duft-Rezepturen und schafft mit dem „Eau de Cologne“ sein Meisterwerk. „Ich habe einen Duft gefunden, der mich an einen italienischen Frühlingsmorgen erinnert, an Bergnarzissen, Orangenblüten kurz nach dem Regen. Er erfrischt mich, stärkt Sinne und Phantasie.»
»Ein Sprühstoß – und man duscht die Sinne«
Das Originalrezept von Johann Maria Farina wird in den kommenden Jahrhunderten überarbeitet und verfeinert – die typische Eau-de-Cologne-Basis wird je nach Rezeptur durch Kräuternoten wie Rosmarin und Lavendel verfeinert und mit Zedernholz unterlegt.
Wie bei allen Colognes ist der Anteil an flüchtigen Kopfnoten relativ hoch, die Duftkonzentration mit 3 bis 5 Prozent Parfumölanteil gering. Deshalb eignen sie sich ideal als Erfischer oder „splash to go“ für die warme Jahreszeit. Ein Sprühstoß und man duscht die Sinne in einer erfrischenden Duftwolke.