Ja, riechen ist einfach. Düfte zu beschreiben, ist tatsächlich nicht so leicht. Damit sich Duftliebhaber und Fachleute besser über Düfte verständigen können, ordnet man verschiedene Duftrichtungen den Duftfamilien zu.
Grüne Düfte
Bei grünen Duftnoten handelt es sich um eine moderne Interpretation der Chypre-Duftfamilie, die deutlich leichter ausfällt. Diese Parfüms betonen die Aromen von geschnittenem Gras und Heu, zerriebenen Blättern und anderen Grünpflanzen, die dem Duft eine gewisse Frische verleihen und an einen Wald oder eine Wiese nach einem Regenguss erinnern. Die Inhaltsstoffe sind in der Regel nicht natürlichen Ursprungs, sondern eine synthetische Nachahmung. Um beispielsweise den Duft von geschnittenem Gras zu imitieren, setzen Parfümeure synthetisch hergestelltes Hexenol ein.
Duftnote Gourmand
Die Duftnote Gourmand weckt Assoziationen zu Nahrungsgerüchen, insbesondere an süße Aromen. Typisch sind Düfte, die an Vanille, Karamell, gebrannte Mandeln, Zuckerwatte, Schokolade und Marshmallows erinnern. Diese Parfüms enthalten Duftstoffe wie Vanille, Tonkabohne und Kumarin.
Blumig
Der Charakter blumiger Düfte wird von Blütenessenzen bestimmt. Typische Noten sind Veilchen, Jasmin, Rose, Maiglöckchen, Flieder oder Tuberose. Wenn dem Duft herb-frische Noten von Blättern und Gräsern zugesetzt werden, spricht man von einem blumig-grünen Duft. Werden Frühblüher wie Hyazinthe oder Maiglöckchen mit Zitrusnoten und frischen Kräutern kombiniert, entsteht ein blumig-frischer Duft.
Orientalisch
Orientalische Düfte sind von den warmen, sinnlichen Noten der arabischen Welt inspiriert. Sie vermitteln einen Eindruck von Schwere und Süße. Beliebte Komponenten sind Patchouli und Vanille, animalische Riechstoffe sowie Gewürze wie Muskat, Nelke oder Zimt. Den Schwerpunkt der Duftkompositionen bilden meist sinnliche Hölzer und Harze, exotische Gewürze wie Vanille und Zimt, Amber sowie Akzente von Tabak oder Leder. Etwas frischer werden orientalische Parfums durch zitrische oder aromatische Facetten.
Holzig
Eine holzige Duftnote erinnert an den trockenen, harzartigen Duft, der entsteht, wenn man beispielsweise einen Bleistift anspitzt. Einige Duftstoffe riechen holzig, ohne dass sie aus einem Baum gewonnen werden. Die Graspflanze Patschuli trägt tatsächlich zu einer holzigen Duftnote bei, weil sie trocken, erdig und holzig riecht. Cashmeran ist ein synthetischer Duftstoff, eine Art Moschus mit einer ausgeprägten holzigen Nuance. Sandelholz hingegen riecht nicht klassisch holzig, obgleich man es aus einem Baum gewinnt.
Zitrisch
Zitrische Düfte zeichnen sich durch spritzige Noten von Zitrusfrüchten wie Bergamotte, Zitrone, Limette, Mandarine, Süßorange oder Grapefruit aus. Häufig werden auch aus dem Bitterorangenbaum gewonnene Komponenten wie Orangenblüte (Neroli) oder Petit Grain beigefügt. Zitrusnoten werden häufig mit blumigen Noten oder Chypre-Akkorden kombiniert. Manche Zitrusparfums verfügen über einen frischen, leichten Akkord und setzen sich vorwiegend aus Zitrusnoten wie Bergamotte, Limette, Grapefruit oder Orange zusammen. Den maskulinen Charakter erhalten sie durch aromatische und würzige Komponenten.