Christin Nichols ist Schauspielerin, Musikerin und Moderatorin, wir kennen sie aus den TV-Serien „MaPa“ und „All You Need“ und als Teil des Elektropunk-Duos Prada Meinhoff. Vor kurzem ist ihr Solodebüt „I’m Fine“ erschienen, jetzt tourt sie, die Theaterproben gehen wieder los, zwischendurch Castings und ihren Job als Sprecherin hat sie auch noch. Uns hat die deutsch-britische Künstlerin im Duftinterview erzählt, wie Duft ihre Persönlichkeit unterstreicht und dass sie am liebsten „Glück“ olfaktorisch konservieren würde.

Parfum ist für mich…
Ein Weg, meine Persönlichkeit zu unterstreichen und mein Vertrauen in mich zu unterstützen.

Was beschreibt den Duft Deiner Jugend?
CK „Be“, „Tommy Girl“ und Impulse „Zen“ – eben die Klassiker. Früher wollte man mit einem bestimmten Parfum eher dazu gehören, heute freu ich mich, meine Individualität mit einem Duft zu unterstreichen.

»Ich bin ziemlich intuitiv.«

Wann weißt Du: das ist mein Duft?
Wenn es passt. Ich kann das gar nicht erklären, das ist intuitiv. Wie so ziemlich alles was ich mache.

Hast Du ein ganz spezielles Duftritual?
Zu bestimmten Anlässen nutze ich bestimmte Düfte – um mich zu stärken, um Sinnlichkeit zu unterstreichen, um ein Statement zu setzen, mich zu schützen oder Mut zu machen. Allerdings: Auf der Bühne und beim Dreh benutze ich nie Parfum.

»Meine Songs sind süß bis herb.«

Wie würdest du Dein musikalisches Solodebüt „I’m Fine“ olfaktorisch beschreiben?
Oh – da ist alles dabei. Von süßen Vanilleschoten über herbe Whiskeynoten, bis hin zu nassen Straßen und altem Metall. Aber das ist ja auch das schöne dran, dass ich glaube, dass es nicht nur angenehm duftet, es will nicht gefallen.

Fotos: Vero Bielinski

Hat Dich ein Duft zu einem Song inspiriert? Oder könntest Du dir das in Zukunft vorstellen?
Ich denke beim Schreiben viel an Düfte; die hängen ja automatisch mit Erinnerungen zusammen, besonders aus meiner Kindheit. Das alte Holz-Puppenhaus im Kinderzimmer meiner Freundin Hannah, die Cupcake Püppchen, der Pferdemist beim Voltigieren, die Pommes im Freibad…aber auch der Geruch meiner alten Musikschule – PVC und Chlor Reiniger – da schüttelt es mich bis heute.

»Ich würd‘ gern Glück konservieren.«

Welches Ereignis beruflich oder privat würdest Du gerne als Duft konservieren?
Schwierig. Ich würd‘ vielleicht gern Glück konservieren, mir kommt es so vor, dass in dem Moment, in dem man realisiert, dass man glücklich ist, man das Gefühl gar nicht mehr greifen kann.

Wo riecht Berlin großartig? Und wo ganz und gar nicht?
Hahaha. Wir wissen alle, wie ekelhaft Berlin riechen kann, wie dreckig. Die Stadt ist nicht perfekt und ich mag, dass sie das auch gar nicht sein will. Gut riecht mein Garten, gut riechen die Menschen in meinem Leben, gut riecht unser Proberaum. Und gut riecht die Kantine der Volksbühne.

»Ich erfreue mich sehr an Euerm Feigen-Parfum!«

Wie riecht es bei Dir zu Hause?
Ich habe keine Raumdüfte oder sowas, aber fast immer frische Blumen, am liebsten Lilien.

Und zu guter Letzt: Welches ist Dein Frau Tonis Lieblingsduft und warum?
Feige. Hat mich echt überrascht. Ich kann auch hier nicht sagen warum – ich erfreu mich einfach nur dran!