Er ist gelernter Schauspieler, sein Weg führte vom idyllischen Zürich zu Shows wie »Canale Grande« oder »EX! Was die Nation erregte« bis hin zu »Bauer sucht Kultur«. Die Rede ist von Max Moor. Sein autobiografisches Buch »Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht – Geschichten aus der arschlochfreien Zone« wurde zum Bestseller und begeistert mit ehrlichen Geschichten aus seinem Leben auf seinem Brandenburgischen Bauernhof.

Wonach seine Jugend roch und warum er den Duft von »blühender, schwebender Linde« genießt erzählt uns Max Moor in unserem Duftinterview.

Max Moor, Sie haben vor langer Zeit im Magazin EX! Was die Nation erregte über nationale Skandale berichtet. Haben Skandale einen Geruch?
Nein. Woher auch?

Welchen Duft verbinden Sie mit Ihrem ehemaligen Schweizer Bauernhof?
Heu, Pferd, gewitterregennasse Erde, Holzfeuer.

Und wie lässt sich Ihr Brandenburger Domizil in Hirschfelde olfaktorisch beschreiben? Gibt es Unterschiede?
Nein.

Hat sich Ihre Duftwahrnehmung verändert, seitdem Sie Landwirtschaft betreiben?
Neue Erkenntnis: In der Natur gibt es nichts, was stinkt. Außer der Tod nach dessen Eintreten.

»Mit Glück roch’s nach Espresso und Kirsch.«

Was beschreibt den Duft Ihrer Jugend?
Olfaktorisch war meine Jugend unbeschreiblich. Die nicht jugendliche Verwandt- und Bekanntschaft roch nach Old Spice, Pitralon, 4711, Nivea, Signal und manchmal, wenn man Glück hatte, nach Espresso und Kirsch.

Welchen Ort möchten Sie unbedingt wieder riechen?
Es gibt keinen Ort, den ich unbedingt wieder riechen möchte. Es gibt jedoch einen Duft, den ich gerne in einem Flacon hätte, um ihn jederzeit genießen zu können: den reinen, schwebenden und unvergleichlichen Duft blühender Linden im lauen Sommerabend.

alle Fotos © Manuel Krug

»Ein Duftritual? Was ist das?«

Haben Sie ein ganz spezielles Duftritual?
Ich lerne durch Ihre Frage, dass es offenbar Menschen mit »Duftritualen« gibt. Was ist das? Ich kann mir darunter genau gar nichts vorstellen… und frage mich, wie sich spezielle, ganz spezielle und stinknormale Duftrituale voneinander unterschieden? (Vielleicht sollte ich es aber lieber doch nicht wissen wollen …)

Wem möchten Sie unbedingt einmal sagen, dass er oder sie gut riecht?
Wenn ich jemanden treffe, der gut riecht, sag ich ihr das einfach. Menschen, die ich noch nicht getroffen habe, sind duftneutral und müssen daher ohne meine riechorganische Bewertung weiterleben. Den wenigen schlecht riechenden Menschen, die ich traf, hab ich‘s nicht gesagt. Den geheimen Drang, den Ihre Frage impliziert, verspüre ich daher keineswegs.