Eigentlich haben wir es schon immer gewusst: Liebe geht durch die Nase. Menschen tauschen durch bestimmte Botenstoffe – den Pheromonen – Informationen aus. Und zwar handelt es sich hierbei um sexuelle. Das geschieht sozusagen intuitiv und ungesteuert. Unser Limbisches System übernimmt das im Hintergrund für uns – und wir sind machtlos. Tatsächlich beinhalten einige Parfums Pheromone, denen eine aphrodisierende Wirkung zugesprochen wird. Kann – oder besser: soll das funktionieren? Lässt sich die Natur tatsächlich an dieser Stelle „überlisten“? Wir gehen dieser Frage auf den Grund!

»Pheromon-Parfums sollen den individuellen Eigengeruch verstärken«

Pheromon-Parfums sind Düfte, die mit Pheromonen angereichert sind und vermeintlich verführerisch auf einen potenziellen Sexualpartner wirken sollen. In den letzten Jahren ist ein wahrer Hype um Parfums ausgebrochen, die mit den Sexuallockstoffen Copulin und Androstadienon versehen sind. Pheromone sind folglich Botenstoffe, die den individuellen Eigengeruch des Menschen unterstreichen und unterbewusst die Anziehung verstärken sollen. Diese Botenstoffe werden vom Körper natürlich produziert und können als Signal für Paarungsbereitschaft und Kompatibilität interpretiert werden – so viele Hersteller.

Die Wissenschaft sagt: die Natur hat uns mit Gerüchen ausgestattet, die uns möglicherweise unwiderstehlich machen: Pheromone. Allerdings kann auch die Wissenschaft bis heute nicht genau definieren, was genau es mit Pheromonen auf sich hat. Wissenschaftler haben im Rahmen einer Studie aus Achselschweiß und anderen Körperflüssigkeiten ein Duftgemisch extrahiert, das wie ein Parfum aufgesprüht werden kann. Diese Gerüche gelangen als chemischer Reiz in das limbische System. Dort lösen sie möglicherweise Wachstums- und Entwicklungsprozesse aus und schieben gegebenenfalls den Sexualzyklus an.

»Wie sieht es im Live-Test aus?«

Bei australischen Probanden, die mit Pheromon-Düften in Kontakt kamen, blieb eine Reaktion jedoch aus. Egal, ob sie ein Placebo oder ein Pheromon-Duft zu riechen bekamen: Es gab keine Hinweise auf eine Wirksamkeit der Sexualpheromone. Weder die Männer noch die Frauen nahmen Porträtbilder des jeweils anderen Geschlechts als besonders attraktiv wahr.

Die Diskussion über Pheromone steht tatsächlich diametral zur Philosophie von Frau Tonis. Welche Noten welche Assoziation hervorrufen, ist für uns so individuell wie die persönliche Erinnerung eines jeden Menschen. Wir koppeln Düfte einzig an Emotionen.  Duft ist für uns Inspiration, ist anziehend – aber nicht dazu da, um andere anzuziehen. Unsere Philosophie besagt: Duft ist kein Mittel zur Paarungshilfe. Duft ist folglich so viel mehr als nur „boy meets girl“. Wir sagen: Mein Verstand macht mich begehrenswert; Duft unterstreicht meinen Charakter. Aber er erhöht nicht meinen „Marktwert“.